Moin Moin, ich bin der Neue in der Runde: Habe kein Segelboot-aber Segelscheine. Kein Motorboot-aber eine Frau mit MB-Führerschein. Bin manchmal(Charter) auf der Ostsee segeln.Schon mal von den Kanaren in die Karibik mitgesegelt. Manchmal werden der Erne oder Shannon,mit den dazugehörigen Seen,in einem Kajütboot befahren und dabei die irischen Gewässer leer geangelt. Na ja fast... Ansonsten übte ich lange Jahre den Beruf eines Seemanns aus und lernte die Welt dabei etwas kennen. Der Zufall wollte es,daß der Betreiber dieser Seite(Lapschi) und ich einmal auf dem gleichen Schiff zur See fuhren. Allerdings zu unterschiedlichen Zeiten,so dass wir uns nie persönlich kennenlernten. Wer mehr dazu oder über mich erfahren möchte,kann sich unter http://www.ms-altmark-dsr.de einklicken. Hier kann man auch nachlesen wie man Weihnachten auf See beging. Grüsse von der Küste und frohe Weihnachten- seaman
gerade erst auf Deinen Link geklickt - echt schön und interessant die Internetseite!!! Irgendwie kommen einem da Erinnerungen an die DDR... (bin in Sachsen geboren)... Frage zu der Seite "Seefahrt damals...." bei Proviant, ...ein Handelsschiff, mit der damals üblichen Besatzungsstärke von ca. 32 bis 40 Seeleuten (einschließlich Passagieren)... Waren da immer Passagiere an Bord? Wieviele? Wohin sind die da so mitgefahren, ging das so ohne weiteres? Oder mußten die viele Anträge stellen? Oder viel Geld zahlen :-) Wieviele Mann Mindestbesatzung braucht man auf solchen Schiffen?
Bin echt begeistert so etwas zu lesen... Gruß Andrea
Hallo Andrea, danke für Deine Resonanz auf meine website,die noch im Aufbau befindlich ist. Fragen werde ich so gut es geht(zeitlich) immer beantworten. Zur Besatzungsstärke bei Schiffen dieser Grössenordnung damals in der konventionellen Frachtfahrt. Im Normalfall waren ca.32-36 Personen Besatzung.Diese setzten sich zusammen aus folgenden Funktionen: 1 Kapitän,3 Nautiker,1 Funker(in),1 Chief,3 Masch.-Ing.,1 Bootsmann,1 Storekeeper,1 Kabelgattsmatrose(Timming),3 Vollmatrosen,3 Maschinenassis,3 Decksleute,3 Motorenwärter,1 Koch(in),1 Kochsmaat(in)(Bäcker), 1Obersteward(ess),1Steward(ess).Hinzu kamen in unterschiedlicher Anzahl nautische Offz-anwärter,techn-Offianwärter,eventuell ein Funkassi,die ein Praktikum neben dem Studium an Bord absolvierten. Von den Lehrschiffen(z.B"Georg Büchner")kamen noch ca.4-6 Lehrlinge aus dem Bereich Deck oder Maschine zum Praktikum hinzu.Später dann die Komplex-Lehrlinge ,die den Meister für Deck und Maschine machten. Das war dann aber später, bei der Containerfahrt ganz,ganz anders. Soweit erstmal Gruss seaman
Zu den Passagieren: Es waren nicht immer Passagiere an Bord von DDR-Frachtschiffen. Wenn das der Fall war,ist es auf alle Fälle für das Schiff bzw.Reederei eine zusätzliche Einnahmequelle gewesen.. Die grösste Gruppe an Passagieren stellten wohl die mitreisenden Ehefrauen der Seeleute bzw. vereinzelt auch Familienangehörige.Dann kamen im grösseren Umfang DDR-Bürger aus der Kultur(Fernsehfunk,Presse,Schriftsteller usw.) sowie auch verschiedene Rentner als Einzelreisende bzw.Ehepaare die eine gesamte Rundreise mit an Bord waren.Mitunter nahm man auch auf der Rückfahrt DDR-Bürger wieder mit nach Rostock,die im Ausland mit ihren Familien tätig waren.(Profs.,Botschaftsangehörige,Auslandsmontage/Bauleiter etc.) Es gab auch komplette Rundreisen von Ehepaaren,Einzelpersonen und Familien aus dem westlichen Ausland,die diese Reisen über Reisebüros buchten.Unterwegs konnte es passieren,daß auf einem Streckenabschnitt ein Frachtbegleiter(Supercargo),Lotse,ein Inspekor der DSR oder eine ausländische Person/Gruppe von a nach b befördert wurde.Oder man nahm einfach ein Besatzungsmitglied eines anderen Schiffes mit zum gewünschten Ziel. Passagiere bedeuteten für manche Bereiche mehr Arbeit,aber sie waren in den meisten Fällen eine wertvolle Bereicherung für das Bordleben. Dokumentarfilmer wie die Thorndikes,Heynowski& Scheumann,ein betagter Siemens-Ing.,der von der ersten Bildübertragung 1928 von der Kaiserkrönung in Japan berichtete... Ein Ornithologe,der mich zum staunen brachte als ich auf der Besatzungsliste das Geburtsjahr 1896 las....der Mann war fit wie ein Turnschuh und fotografierte und beschrieb alles was fleuchte und Federn hatte. Auch Schnitzler war ein DSR-Passagier.... Später lernte ich Passagiere kennen,die von Alaska nach Feuerland mit dem Fahrrad fahren wollten...(und schafften),sowie gestrandete Weltumsegler.Auch die sogenannten "Überarbeiter" gab es noch-Hand für Koje. Haarig war es manchmal,wenn ehemalige DDR-Bürgerinnen,die in ein arabisches oder afrikanisches Land geheiratet hatten,zurück wollten und wir konnten sie nicht mitnehmen.... Soweit erstmal. Gruss seaman
Hallo! wenn man das liest bekommt man Fernweh. Würde am liebsten eh alles hier stehen und liegen lassen und mal für ein jahr losschippern. Solche Berichte machen mir das Leben an Land immer schwerer*tiefer, tiefer, teifer Seufzer* Gruß Doro (Offiziersbraut)
Merkst du was, Doro? Niemand will dich traurig machen, deshalb schreibt niemand über sein Fernweh. Aber gerade das ist es, was uns immer wieder dazu führt, neue Abenteuer zu suchen, um dann mit diesen Erinnerungen zu leben. Wer seine Erinnerungen mit anderen teilen möchte, wer sich mit jemandem beraten möchte, bevor er sich ins Abenteuer stürzt, soll sich ruhig mitteilen, denn woher sollen wir's denn wissen? Also, schreibt drauf los, es finden sich Interessenten und bestimmt auch jemand, der Rat geben kann. Gruß Lapschi